Wohnen und Stadtentwicklung

12. Juli 2019  Wohnen und Stadtentwicklung

Auch in Potsdam greift die Gentrifizierung immer weiter um sich: bezahlbarer Wohnraum wird knapp. Bewohner*innen werden aus ihren Kiezen verdrängt und bestehende Nachbarschaftsstrukturen aufgelöst. Der Wohnungsmarkt ist dominiert von den Interessen privater Unternehmen – ob Deutsche Wohnen und Vonovia in Berlin oder Semmelhaack und Kirsch in Potsdam. Diesem Trend ist einzig durch die Stärkung einer gemeinwohlorientierten Wohnungspolitik zu begegnen, denn Wohnen ist ein Grundrecht und keine Ware. Deshalb fordere ich: kein Verkauf öffentlicher Flächen und eine dauerhafte Mietpreisbindung. Um gemeinschaftliches und generationenübergreifendes Wohnen stärker zu fördern, dürfen wir auch nicht davor zurückschrecken, über Enteignungen der großen Immobilienspekulant*innen zu diskutieren.

Die derzeitige Stadtentwicklung bringt jedoch noch einige Probleme mehr mit sich. Nach dem Willen einiger Weniger entwickelt sich Potsdam zunehmend zu einem Preußischen Disneyland. Der Wiederaufbau der Garnisionkirche und die Umgestalung des Alten Marktes sind nur die Spitze dieser Entwicklung. Was übrig bleibt: städtischer Raum wird den Potsdamer*innen entzogen. Auch wenn bereits einige Weichen gestellt wurden, fordere ich immer noch, den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche zu verhindern. Vor allem darf es keine weiteren öffentlichen Gelder für Symbole von Macht-, Kriegs- und Herrschaftsromantik in unserer Stadt geben.
Letztlich müssen wir beim Bau neuer Wohnungen auch den Schutz der Grün- und Naherholungsflächen in der Stadt im Blick behalten. Den Abriss von Kleingartenanlagen, wie im Fall der Kleingartensparte Angergrund, damit windige Inverstoren wie die Tamax mit den Flächen spekulieren können, lehne ich entschieden ab.

Deshalb möchte ich:

  • einen Verkaufsstopp öffentlicher Flächen
  • dauerhafte gesicherte Mietpreisbindung
  • einen Mietendeckel nach dem Vorbild Berlins
  • eine stärkere Förderung des sozialen Wohnungsbaus durch die öffentliche Hand und Genossenschaften
  • die Gründung einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft, um Kommunen beim Bau neuer Wohnungen zu unterstützen
  • die Unterstützung gemeinschaftlichen Wohnens durch das Land
  • mehr studentischen Wohnraum in Kooperation mit den Studentenwerken


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