Erstmals können diesen Sommer wieder größere Veranstaltungen unter voller Auslastung stattfinden. Doch der Herbst steht vor der Tür und mit weiteren Corona-Wellen drohen er-neut Einschränkungen im Veranstaltungsbereich. Wer Schließungen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen verhindern möchte, muss jetzt Vorkehrungen für den Herbst treffen. Dies mahnte ImPuls Brandenburg bereits im Rahmen eines Fachgesprächs zur „Ermöglichung von Open-Air- und Festivalveranstaltungen im Sommer 2022 unter Berücksich-tigung der Modellprojekte 2021“ in der Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft, For-schung und Kultur am 11. Februar 2022 an. Im Sommer 2021 wurden zwei Open-Air-Ver-anstaltungen (Gondwana Festival und Wurzelfestival) in Form von Modellprojekten unter Hygienemaßnahmen durchgeführt. Die wissenschaftliche Begleitung der Modellprojekte durch das Potsdamer Harding-Zentrum für Risikokompetenz und die Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) wurde durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie gefördert. Die Ergebnisse wurden im „Forschungsbericht: Die Tür im Freien: Studie zu Sicherheit und Akzeptanz von hoch zugangsbeschränkten Open-Air-Veranstaltungen unter Normalbedingungen“ festgehalten. Die in dieser bundesweit beachteten Modellstudie unter-suchten Festivals wurden nicht als Infektionstreiber identifiziert.
Beim Fachgespräch am 11. Februar schlug ImPuls Brandenburg die Einrichtung einer interministeriell arbeitenden „Exit AG“ vor. Die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung signalisierten ihre Bereitschaft an einer solchen Arbeitsgruppe mitzuwirken. Nach aktuellen Informationen ist eine solche Arbeitsgruppe bisher nicht zusammengekom-men.
Seit Durchführung des Fachgesprächs hat sich die finanzielle Situation der Veranstaltenden jedoch weiter zugespitzt. Nach zwei Jahren Pandemie, in denen viele Veranstaltenden ihre finanziellen Reserven aufbrauchen mussten, um überhaupt weiter existieren zu können, stellen die aktuellen Preissteigerungen und die Inflation eine enorme Belastung dar. Veranstalterinnen und Veranstalter berichten bspw. davon, dass Dienstleister bis zu 61 % teurer geworden seien, aber auch Materialkosten in allen Bereichen unaufhörlich steigen.
Damit Brandenburg zu dem Festivalland wird, das es sein könnte, müssen die Veranstal-tenden zunächst durch die Folgen der Pandemie und Inflation gebracht werden. Und auch die Clubs, Soziokulturellen Einrichtungen und Spielstätten können weder die Kostensteige-rungen, noch die Corona-Folgen alleine stemmen.
Gemeinsam mit den Abgeordneten Julian Brüning (CDU-Fraktion), Sahra Damus (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Erik Stohn (SPD-Fraktion) habe ich die Landesregierung gefragt und Antwort erhalten:
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