PM: Kinder – und Jugendpolitik in der Krise ist mehr als Kinderschutz

„Wir erleben aktuell, dass die Hauptlast der Krise im Privaten getragen wird: Eltern müssen ihren eigenen Berufsalltag parallel zur Absicherung der Kinderbetreuung oder Beschulung organisieren. Wirtschaftliche Unsicherheiten durch Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosigkeit belasten Familien zusätzlich. Wir lehnen die Privatisierung der Lasten der Corona – Krise ab und fordern deshalb einen Krisenzuschlag für alle Menschen in der Grundsicherung in der Höhe von 200€ pro Kopf und Monat. Außerdem setzen wir uns für die Einführung eines Krisen – Elterngeldes ein, um Einkommensverluste von Eltern bei notwendig gewordener Kinderbetreuung zu kompensieren. Die Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket dürfen nicht in andere Vorhaben des Bundes umgewandelt werden, sondern müssen den Familien als Teil der Existenzsicherung zu Gute kommen“, so Kathrin Dannenberg.

Isabelle Vandre ergänzt: „Zu Recht wird aktuell über die Wahrung des Kinderschutzes und die Gefahr der Zunahme von häuslicher Gewalt diskutiert. Das ist uns aber zu wenig! Präventiv agierenden Trägern wie in der Sozialarbeit, die gleichzeitig das Ziel der Stärkung der Kinder – und Jugendrechte verfolgen, muss es auch in der Krise ermöglicht werden, den Kontakt mit Kindern und Jugendlichen aufrecht zu erhalten. Mit vielen kleinen Schritten wäre es möglich, das Leben der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien zu erleichtern. Kinder und Jugendliche brauchen Kontakt zu Gleichaltrigen. So müßte es doch möglich sein, die Kontaktsperren so zu gestalten, dass zwei Familien sich in der Krisenbetreuung gegenseitig unterstützen können.

In der öffentlichen Debatte bisher gänzlich unberücksichtigt, ist die Zukunft der KiEZe, Jugendbildungsstätten und Jugendherbergen. Bund und Länder müssen für deren Existenzsicherung Sorge tragen, damit auch zukünftig kostengünstige Freizeit – Und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche zur Verfügung stehen.“



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