Mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion machten Potsdamer*innen heute am Heiligen See auf die Forderung nach mehr öffentlichen Badestellen in der Stadt aufmerksam.
„Wir wollten mit der Aktion zeigen, dass Potsdam zwar viele tolle
Gewässer hat, der Zugang zu diesen aber zu stark beschränkt ist. Uferwege
sollen allen zugänglich sein und Baden kein Privileg der Reichen.“,
erklärte Isabelle Vandre, Direktkandidatin der LINKEN im Wahlkreis 21. Gerade
in Potsdam-West drohe sich derzeit ein zweiter Griebnitzseekonflikt zu
entwickeln. Gemeint ist der Privatsteg der Havelwelle, mit integriertem
Badebecken, welcher im Gegensatz zu einer öffentlichen Badestelle realisiert
werden soll.
Im Heiligen See hielten Aktivist_innen anlässlich der Aktion ein vier
Meter langes Banner mit der Aufschrift: „Badestellen sind kein
Privateigentum! – Potsdam gehört uns allen.“ Die Eigentumsfrage stelle
sich auch bei Uferwegen, erklärte Vandre in einem Flyer. „Notfalls müssen
wir auch über Enteignungen sprechen, um allen die Uferpassagen zugänglich zu
machen.“
Den Heililgen See als Ort des Protests habe man
bewusst gewählt, um auch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten als
politischen Akteur zu kritisieren. „Die Parkordnung passt zum alten
Preußen, aber nicht zu einem modernen Potsdam,“ so Vandre. Allein mit
dieser Aktion hätten die Teilnehmenden gegen 7 Verbote der geltenden
Parkordnung verstoßen. Um deren Absurdität zu zeigen, hatten Teilnehmende auch
einen Schlitten dabei, dessen Benutzung im Park ebenfalls verboten ist. Die
ersten Leidtragenden sind nach Ansicht Vandres dabei nicht die Besucher*innen,
sondern „die prekär beschäftigen Parkwächter*innen, die diese fragwürdigen
Regelungen durchsetzen müssen“.
(a).fi